deutscher Journalist; Mitarbeiter von Bundeskanzler Brandt; als Kommunist 1933 nach Paris emigriert; Geschäftsführer der "Zentralvereinigung der deutschen Emigration"; 1945 Mitarbeiter der "Frankfurter Rundschau"; nach einem schweren Verkehrsunfall und langem Krankenhausaufenthalt in der DDR blieb er dort; Chefredakteur des "Deutschlandsenders" 1949/50; als ehemaliger Westemigrant 1950 verhaftet, 1952 zum Tode verurteilt, in der UdSSR zu 25 Jahren Zwangsarbeit begnadigt und 1955 in die BRD entlassen
* 18. Dezember 1912 Skalat/Galizien
† 18. September 1972 Bonn
Wirken
Leo (Leopold) Bauer war Uhrmacherssohn aus Skalat in der Nähe von Tarnopol. Der Vater ging 1914 nach Chemnitz, wo B. das Gymnasium besuchte und als Schüler Mitglied der SAJ (SPD-Jugendorganisation) wurde. Er verstand sich damals als Atheist. Erst Mitglied der SPD, dann der SAP (Sozialistische Arbeiter-Partei) trat er 1932 zur KPD über. In der KPD gehörte er zum sog. Antimilitaristischen Apparat, einer Parteiabteilung, die durch Beobachtung und Führen schwarzer Listen Parteischädlinge aufspüren sollte. Seine Zugehörigkeit zum KP-Apparat hatte zur Folge, daß er 1933 vom Jurastudium und Studium der Volkswirtschaft in Berlin ausgeschlossen und mehrere Monate nach dem Reichstagsbrand in Berlin in Kz-Haft gehalten wurde. Freigelassen, emigrierte er unter dem Decknamen Rudolf Katz Ende 1933 mit anderen deutschen Kommunisten nach Paris und stand ...